Die Liebe und ihre Schatten – Jahresthema 2022
Bei der Liebe geht es um Gefühle.
Nützliche Gefühle, angenehme und weniger angenehme Gefühle, welche ein lebendiges Leben ausmachen.
Wie aber bin ich zu diesem wichtigen Jahresthema gekommen? Das möchte ich Dir hier verraten:
Wie Du vielleicht weißt, beschäftige ich mich schon sehr lange mit dem Enneagramm. Besonders mit dem inne liegenden Dreieck, welches im Grunde eine Beschreibung von Ganzheitlichkeit ist: Körper, Seele und Geist. Die Dreieinigkeit Deines Organismus.
Nun ist dem Körper die Wut zugeordnet, ein nützliches Gefühl, im Zusammenhang mit Lebenskraft und um sich selber Raum zu schaffen.
Auch die dem Geist zugeordnete Angst hat, im richtigen Ausmaß, die nützliche Funktion uns vor Gefahren zu warnen.
Der Seele hingegen war der Selbsthass zugeordnet und das Image. Beides scheinen mir keine nützlichen Qualitäten zu sein. Was ist die nützliche Qualität der emotionalen Charakteranteile? Wie Wut und Angst eher unangenehm besetzt, und dennoch unabdingbar?
Das ist natürlich die Scham!
Scham ist nämlich, trotz ihres schlechten Rufes, ein sehr nützliches Gefühl. Es beginnt bei den Kindern ungefähr im vierten Lebensjahr, heutzutage vielleicht schon eher, wenn das „Ich“-Sagen anfängt, dass bewusstwerden der eigenen Identität und damit die Scham, eine natürliche und gesunde sich abgrenzende Scham.
Scham hat etwas damit zu tun, mich selbst als Individuum getrennt von den anderen wahrzunehmen. Die Scham dient dann dazu, nichts zu tun was mich den Zusammenhalt mit der Gruppe, das Verbundenheitsgefühl mit dem Göttlichen und der Welt verlieren lässt. Tatsächlich geht es also um Verbundenheit!
Die Geschichte des Menschen, als eigenständig von Gott und mit einem heiligen freien Willen versehen, beginnt mit Erkenntnis, mit Verführung und der daraus folgenden Scham. Hätten Adam und Eva nicht den Apfel vom Baum der Erkenntnis gegessen, wenn sie vorher die Scham gekannt hätten? Würden sie sich voreinander und vor Gott nicht schämen? Würden sie sich nicht schämen, wenn sie einander und Gott nicht liebten? So bekommen wir eine erste Idee davon, was Liebe, Scham, Verbundenheit und Individuation mit einander zu tun haben: Das Riesen Beziehung Thema: Autonomie und Abhängigkeit, Nähe und Distanz. Die Ausgewogenheit von Ich, Du und Wir zu finden.
Gleichzeitig hat die Scham damit zu tun, dass ich nicht so bin, wie irgendjemand es von mir erwartet. Wer aber entscheidet, ob die Erwartung die richtige ist?
Wo nutzt jemand seine Macht aus, um mich zu beschämend?
Was ist der Unterschied zwischen Schuld und Scham?
Wenn ich jemanden beschäme, dann ist er oder sie selber makelhaft. Bei der Schuld habe ich etwas Falsches getan. Die Tat war nicht in Ordnung. Bei der Scham bin ich selber nicht in Ordnung. Beides kann sich vernichtend anfühlen.
Das große Glück, mit dem wir uns letztes Jahr beschäftigt haben, ist oft mit Liebe verknüpft. Zu lieben und geliebt zu werden!
Jetzt stellt sich heraus, dass Scham, Pflichtbewusstsein und Schuldgefühle dem massiv im Wege stehen, obwohl wir diese Gefühle manchmal gar nicht wirklich bemerken. Wir bewegen uns automatisch innerhalb der Grenzen dessen, was wir dürfen. Oder zu dürfen glauben!
Die Scham wird auf das empfindlichste seismographisch in unserem Inneren abgebildet. Sodass wir reagieren, lange bevor es zu einem Ausschlag kommt. Getrennt zu sein, getrennt von der Liebe ist sehr bedrohlich. Vielleicht aber halten wir unsere Schamgrenzen für enger als sie tatsächlich sind? Vielleicht ist viel mehr möglich – erlaubt oder unerlaubt 😊.
Im weiteren Verlauf des Jahres werden wir uns auch damit beschäftigen, wo zu wenig Scham ist. Wo wir uns überschätzen und überheben. Auch das steht der Liebe im Wege.
Ich freue mich sehr auf die vielen Entdeckungen, die wir zu diesem Thema werden machen können und auf unsere gemeinsame Reise im Jahr 2022.
Alles Liebe und bis dahin
Angelika Winklhofer
PS: Lies gerne den Blog: Wie werden wir uns 2022 treffen können?
Bei der Liebe geht es um Gefühle.
Nützliche Gefühle, angenehme und weniger angenehme Gefühle, welche ein lebendiges Leben ausmachen.
Wie aber bin ich zu diesem wichtigen Jahresthema gekommen? Das möchte ich Dir hier verraten:
Wie Du vielleicht weißt, beschäftige ich mich schon sehr lange mit dem Enneagramm. Besonders mit dem inne liegenden Dreieck, welches im Grunde eine Beschreibung von Ganzheitlichkeit ist: Körper, Seele und Geist. Die Dreieinigkeit Deines Organismus.
Nun ist dem Körper die Wut zugeordnet, ein nützliches Gefühl, im Zusammenhang mit Lebenskraft und um sich selber Raum zu schaffen.
Auch die dem Geist zugeordnete Angst hat, im richtigen Ausmaß, die nützliche Funktion uns vor Gefahren zu warnen.
Der Seele hingegen war der Selbsthass zugeordnet und das Image. Beides scheinen mir keine nützlichen Qualitäten zu sein. Was ist die nützliche Qualität der emotionalen Charakteranteile? Wie Wut und Angst eher unangenehm besetzt, und dennoch unabdingbar?
Das ist natürlich die Scham!
Scham ist nämlich, trotz ihres schlechten Rufes, ein sehr nützliches Gefühl. Es beginnt bei den Kindern ungefähr im vierten Lebensjahr, heutzutage vielleicht schon eher, wenn das „Ich“-Sagen anfängt, dass bewusstwerden der eigenen Identität und damit die Scham, eine natürliche und gesunde sich abgrenzende Scham.
Scham hat etwas damit zu tun, mich selbst als Individuum getrennt von den anderen wahrzunehmen. Die Scham dient dann dazu, nichts zu tun was mich den Zusammenhalt mit der Gruppe, das Verbundenheitsgefühl mit dem Göttlichen und der Welt verlieren lässt. Tatsächlich geht es also um Verbundenheit!
Die Geschichte des Menschen, als eigenständig von Gott und mit einem heiligen freien Willen versehen, beginnt mit Erkenntnis, mit Verführung und der daraus folgenden Scham. Hätten Adam und Eva nicht den Apfel vom Baum der Erkenntnis gegessen, wenn sie vorher die Scham gekannt hätten? Würden sie sich voreinander und vor Gott nicht schämen? Würden sie sich nicht schämen, wenn sie einander und Gott nicht liebten? So bekommen wir eine erste Idee davon, was Liebe, Scham, Verbundenheit und Individuation mit einander zu tun haben: Das Riesen Beziehung Thema: Autonomie und Abhängigkeit, Nähe und Distanz. Die Ausgewogenheit von Ich, Du und Wir zu finden.
Gleichzeitig hat die Scham damit zu tun, dass ich nicht so bin, wie irgendjemand es von mir erwartet. Wer aber entscheidet, ob die Erwartung die richtige ist?
Wo nutzt jemand seine Macht aus, um mich zu beschämend?
Was ist der Unterschied zwischen Schuld und Scham?
Wenn ich jemanden beschäme, dann ist er oder sie selber makelhaft. Bei der Schuld habe ich etwas Falsches getan. Die Tat war nicht in Ordnung. Bei der Scham bin ich selber nicht in Ordnung. Beides kann sich vernichtend anfühlen.
Das große Glück, mit dem wir uns letztes Jahr beschäftigt haben, ist oft mit Liebe verknüpft. Zu lieben und geliebt zu werden!
Jetzt stellt sich heraus, dass Scham, Pflichtbewusstsein und Schuldgefühle dem massiv im Wege stehen, obwohl wir diese Gefühle manchmal gar nicht wirklich bemerken. Wir bewegen uns automatisch innerhalb der Grenzen dessen, was wir dürfen. Oder zu dürfen glauben!
Die Scham wird auf das empfindlichste seismographisch in unserem Inneren abgebildet. Sodass wir reagieren, lange bevor es zu einem Ausschlag kommt. Getrennt zu sein, getrennt von der Liebe ist sehr bedrohlich. Vielleicht aber halten wir unsere Schamgrenzen für enger als sie tatsächlich sind? Vielleicht ist viel mehr möglich – erlaubt oder unerlaubt 😊.
Im weiteren Verlauf des Jahres werden wir uns auch damit beschäftigen, wo zu wenig Scham ist. Wo wir uns überschätzen und überheben. Auch das steht der Liebe im Wege.
Ich freue mich sehr auf die vielen Entdeckungen, die wir zu diesem Thema werden machen können und auf unsere gemeinsame Reise im Jahr 2022.
Alles Liebe und bis dahin
Angelika Winklhofer
PS: Lies gerne den Blog: Wie werden wir uns 2022 treffen können?